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So lüftest du richtig und hältst deine Wohnung oder Dachgeschosswohnung natürlich kühl

Photo by Pexels / pixabay

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Stoßlüften, Stoßlüften, Stoßlüften… das kennt jeder, oder? Aber ist das tatsächlich so? Und reicht das bspw. Um Schimmel vorzubeugen? Ich habe mich mit diesem Thema einmal auseinander gesetzt und dir wertvolle Tipps zusammen getragen, wie es um das richtige Lüften steht.

Warum solltest du überhaupt lüften?

Um deine Luftqualität zu verbessern. Natürlich auch um die Wohnung herunter zu kühlen, aber tatsächlich ist es wichtig, dass du wieder Frischluft in der Wohnung hast. Die verbrauchte Luft hat einen geringeren Sauerstoffanteil, viel CO2 ist darin gebunden was sehr müde und schlapp macht. Unter Umständen ist die Luft zudem sehr feucht, weil du bspw. über Nacht entsprechend ausgeschwitzt hast. Milben freuen sich bei warm-feuchtem Klima und vermehren sich rasant, sodass du Atemwegserkrankungen bekommen kannst. Bei Schimmelpilzen ist das übrigens genauso.

Und nicht zuletzt weil es sprichwörtlich stinkt. Tabakrauch, Reinigungsmittel, Elektrosmog und Lebensmittel bringen ihren Eigengeruch, den deine Freunde irgendwann erkennen werden.

Du siehst, es gibt viele Gründe zu lüften, nicht nur wegen einer kühleren Wohnung.

Woher weiß ich, wie gut meine Luft ist?

Hier kann dir ein kleines Ablesegerät* helfen, die es bereits für wenige Euro zu kaufen gibt. Hygrometer* nennen sie sich und sie haben zwei wesentliche Funktionen: Sie zeigen dir die Temperatur an und die Luftfeuchtigkeit in Prozent. Ich habe mir diese kleinen Hygrometer gleich dreimal angeschafft und behalte Schlafzimmer, Wohnzimmer und Büro immer mal im Blick. Das sind die Räume in denen ich mich am meisten aufhalte. Denn Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollte unterschiedlich sein:

  • Zum Schlafen ist ein kühler Raum zwischen 16 und 19 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von max. 55% super
  • Im Wohnzimmer darf es schon etwas wärmer sein: 21,3 Grad ist der Durchschnitt für die perfekte Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit kann hier durchaus bei 60% liegen
  • Im Büro sieht es ähnlich aus, ggf. darf es hier etwas kühler und trockener sein, denn das hält wach und fit
  • Im Badezimmer ist es tendenziell eher feuchter. 70% Luftfeuchte und mehr ist nach dem Duschen völlig normal, ein Nassraum kann das aber gut ab. Dennoch ist das Lüften auch im Badezimmer sehr hilfreich, denn die Luftfeuchtigkeit zieht sonst in andere Räume

Wie lüfte ich richtig?

Nicht ständiges Dauerlüften, sondern regelmäßig stoßlüften ist eine gute Antwort darauf. Im Sommer hältst du die Wohnung schön kühl, wenn du morgens nach dem Aufstehen für ordentlichen Durchzug sorgst. Reiße alles auf, was aufgeht. Bringe die frische Außenluft in die Wohnung und schicke die warme, feuchte und CO2 reiche Luft nach draußen.

  • Im Januar und Februar solltest du etwa 5 Minuten stoßlüften um nicht zu viel Energie zu verlieren
  • Im März sollten es nicht mehr als 10 Minuten sein
  • Im April darfst du rund 15 Minuten lüften ohne dass deine Wohnung zu sehr auskühlt
  • 20 Minuten im Mai und deine Wohnung hat wieder eine angenehme Frische
  • 30 Minuten braucht es dagegen in den Sommermonaten Juni bis August, damit ausreichend Kühle hinein gezogen ist und der Raum sich wieder abkühlen kann
  • Im Herbst sinken die Werte wieder analog zum Frühjahr, du kannst dich an dessen Temperaturen richten.

Und wie oft? Morgens hatten wir bereits geklärt. Am besten tust du das 3-4 Mal am Tag, an heißen Sommertagen ist das natürlich nur schwer möglich. Hier solltest du bis spät abends warten, wenn die Außentemperatur abgekühlt hat. Ein Hydrometer kann auch hier wieder wahre Wunder bewirken.

Was bringt weniger?

Dauerhaft gekippte Fenster bringen kaum Luftaustausch, die warme Luft hingegen entweicht aus deiner Wohnung. Im Hochsommer kann das trotzdem nachts nicht schaden. Behalte jedoch die Fensterrahmen im Blick, Kondenswasser sollte sich nicht bilden. Das entsteht, wenn die Umgebung zu stark abkühlt und die Luft zu warm ist. Wo Wasser ist, entsteht schnell Schimmel.

Was tue ich nach dem Lüften?

Verdunkeln. Lasse keine Sonnenstrahlen in die Wohnung, auch nicht dort, wo sie über den Mittag herum wandert. Das Schlafzimmer wirst du nicht großartig nutzen, hier kannst du sicher die Vorhänge und Rollos zuziehen. Verlässt du die Wohnung zur Arbeit, Uni oder Schule, solltest du auch diesen Zeitraum nutzen, die Wohnung im Dunkeln zu lassen. Das hält die Sonnenstrahlen zurück und die Wohnung bleibt kühl.

Was tue ich, wenn nichts mehr hilft?

Entsprechende Techniken wie Rollos oder Sonnenschutzfolie können zusätzlich unterstützen, wenn gar nichts mehr hilft. Auch Mobile Klimageräte mit Timer Funktion helfen dir, die Hitze in Schach zu halten.